österreichischer experimenteller Schriftsteller, Kybernetiker und Sprachtheoretiker; Mitglied u. Cheftheoretiker der "Wiener Gruppe" 1954-1959; Veröffentlichungen u. a.: "die verbesserung von mitteleuropa", "Nicht schon wieder...!", "Probleme der Künstlichen Intelligenz"
* 5. Oktober 1935 Wien
† 18. November 2021 Wien
Herkunft
Oswald Wiener wurde 1935 in Wien geboren.
Ausbildung
Nach der Matura (1953) studierte W. bis 1958 an der Universität Wien eine Vielzahl von Fächern, darunter Rechtswissenschaft, Musikwissenschaften, Afrikanische Sprachen und Mathematik, ohne Prüfungen abzulegen. Während dieser Zeit war er auch als Jazztrompeter und Kornettist in verschiedenen Bands tätig. Während seiner späteren Berliner Zeit (1980-1985) absolvierte er ein Promotionsstudium der Mathematik und Informatik an der Technischen Universität.
Wirken
1954 stieß W. als jüngstes Mitglied zur sog. "Wiener Gruppe" um Konrad Bayer, Gerhard Rühm, Friedrich Achleitner, H. C. Artmann u. a., die zu den radikalsten Künstlervereinigungen im Nachkriegseuropa zählte und für die er bis zu seinem Ausscheiden 1959 die theoretischen Grundlagen formulierte. 1955 nahm er am Protestmarsch gegen die Wiederbewaffnung Österreichs und 1958/1959 an den Aufführungen des "Literarischen Cabaret" teil. Nach der 1958 begonnenen Beschäftigung mit den Werken von Ludwig Wittgenstein und Fritz Mauthner vernichtete W. seine seit 1954 entstandenen frühen literarischen Versuche (Prosa, ...